Ski alpin

Erlebe die Freiheit auf der Piste.

Menschen mit Morbus Stargardt können oft auch ohne Guide Skifahren und die Pisten eigenständig erkunden. Diese Unabhängigkeit löst ein Gefühl der Freiheit und Selbstbestimmung aus, das unvergleichlich ist. Das eigenständige Skifahren gibt dir das Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten und lässt dich den Sports voll und ganz genießen.

Wenn die Sehkraft schwächer wird bzw. mehr Sicherheit gefragt ist, kann dir auch ein erfahrener Guide zur Seite stehen. Mit modernster Kommunikationstechnik und klaren Anweisungen wirst du sicher durch die verschneiten Berge gleiten und das Adrenalin spüren, wenn du die Pisten hinunterfährst.

Entdecke die Welt des Para-Skifahrens

Egal ob Anfänger oder erfahrener Skifahrer, diese Sportart bietet dir unvergessliche Momente und die Chance, neue Herausforderungen zu meistern.

Was ist Para-Skifahren?

Para-Skifahren ist eine Disziplin des Behindertensports, bei der sehbehinderte oder blinde Athleten mit Hilfe eines Guides Skifahren. Der Guide fährt vor dem Athleten und gibt akustische Anweisungen, um sicher durch den Kurs zu navigieren.

Neben der üblichen Skiausrüstung benötigen sehbehinderte Skifahrer einen Guide und ein Kommunikationssystem, oft bestehend aus Headsets, um klare Anweisungen zu erhalten.

Seit Jahren bietet der Österreichische Blindensportverband Skikurse für alle Alters- und Könnensstufen an, die einem die ersten Schritte zum selbständigen Skifahren zeigen. Für Kinder und Jugendliche werden spezielle Kurse in den Ferien angeboten. Das speziell dafür benötigte Material (Lautsprecheranlagen etc.) kann von den Veranstaltern ausgeliehen werden.

Anfänger können aber auch mit einem erfahrenen Guide beginnen, der ihnen die Grundlagen beibringt und sie sicher durch die ersten Fahrten führt.

Es gibt mehrere Disziplinen, darunter Abfahrt, Super-G, Super-Kombination, Slalom und Riesenslalom. Diese Disziplinen sind ähnlich wie im regulären Skisport, jedoch mit Anpassungen für die Sicherheit und Fairness der Athleten.

Ja, Para-Skifahren ist eine paralympische Disziplin und wird bei den Paralympischen Winterspielen ausgetragen. Es gibt auch nationale und internationale Wettbewerbe, bei denen sehbehinderte Athleten gegeneinander antreten.

Die Athleten werden je nach Art und Grad ihrer Behinderung in verschiedene Kategorien eingeteilt, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten.

Lerne einen Sportler kennen ...

Michael Scharnagl

Geboren 1989 und aufgewachsen in den Tiroler Alpen, war der Sessellift vor der Haustür für Michael Scharnagl das Tor zu seiner größten Leidenschaft - dem Schifahren. Schon als Kind zog es ihn täglich nach der Schule auf die Piste, wo er Ehrgeiz und Ausdauer entwickelte.

Trotz der Diagnose Morbus Stargardt in der frühen Kindheit ließ sich Michael Scharnagl nicht bremsen. Er war immer in Bewegung und probierte neue Sportarten aus: Klettern, American Football oder Bogenschießen. Seit einigen Jahren ist Michael Teil des Ski Austria Teams im Paraskisport. Sein bisher größter Erfolg: Die Teilnahme an den Winter Paralympics 2022 in Bejing. Ein Jahr später gewann er die Bronzemedaille in der Abfahrt bei den Para-Ski-Weltmeisterschaften im spanischen Espot.

Als selbständiger Physiotherapeut betreibt er seit 2012 eine eigene Praxis, wo er Menschen auf ihrem Weg zur körperlichen Gesundheit begleitet.

Privat ist Michael in Tirol verwurzelt, verheiratet und stolzer Papa. Für Michael ist Morbus Stargardt kein Hindernis, sondern Antrieb, Grenzen zu verschieben und neue Wege zu gehen.

Siehe Interview für BEAT YESTERDAY >> Michael Scharnagl: Beinahe im Blindflug

Michael Scharnagl im Interview

Wie bist du zum Sport gekommen und wie hilft dir Sport in deinem Alltag mit Morbus Stargardt?

Ich bin neben mit dem Skilift aufgewachsen, somit stehe ich auf den Skiern seit ich zwei Jahre alt bin. Schule, nachhause Mittagessen, Aufgaben erledigen und sofort auf die Skipiste. Das hat mir natürlich geholfen, dass ich bereits Skifahren konnte bevor Morbus Stargardt bei mir diagnostiziert wurde.

Welche nützlichen Tipps hast du für Anfänger dieser Sportart?

Das aller wichtigste ist, so früh wie möglich mit dem Skifahren zu beginnen. Je früher man mit Skifahren beginnt, desto besser ist es. Solange man noch mehr Sehleistung hat, ist es einfacher die Fähigkeiten und das Gefühl für das Skifahren zu entwickeln. Deshalb ist es aus meiner Sicht generell so wichtig, Kinder so früh wie möglich zu verschiedenen Sportarten zu bringen. Herauszufinden, welche Sportarten für einen passen, was einem gefällt, die Grenzen kennenzulernen und wenn es nicht klappt, sich eine neue Sportart zu suchen und sich in dieser wieder zu versuchen.

Was sollte man aus deiner Sicht beim Ausüben dieser Sportart unbedingt beachten?

Die wichtigsten Aspekte des Skifahrens mit Morbus Stargardt sind die Begleitfahrer und in weiterer Folge technische Hilfsmittel. Ich habe das Glück, dass meine Frau eine professionelle Begleitfahrerin ist und ich nicht mehr ohne sie auf die Piste gehe. Die Begleitfahrer fahren die Strecke vor und geben uns Orientierung. Wichtig hierbei ist es, im ständigen Kontakt zu sein und Anweisungen zur Piste und Umgebung zu erhalten, genügend Pausen bei den Abfahrten zu machen und sich regelmäßig auszutauschen.

Man sollte sich genügend Zeit und Geduld geben, bis man ein eingespieltes Team ist. Je nach Sehleistung gibt es für die Kommunikation auch Helme mit Headsets. Damit kann man noch besser Kommandos geben und erhalten. 

Was ist dir wichtig, Menschen mit Morbus Stargardt im Zusammenhang mit Sport mitzugeben?

Solange man einen besseren Visus hat, jede Sportart ausprobieren, die man machen kann. Jede Sportart hilft dabei, bestimmte Fähigkeiten, wie beispielsweise seine Umschaltfähigkeit, zu verbessern. Ich persönlich habe mich nie als
Behindertensportler gesehen. Ich wollte immer als der Mensch gesehen werden, der ich bin. Mich hat im Sport immer motiviert, mich trotz Einschränkung nicht als eingeschränkt zu fühlen und mich mit gesunden Menschen im Sport zu messen.
Das hat auch viel mit Ehrgeiz zu tun. Ich habe Tennis gespielt, den Ball nicht
mehr gesehen und mir gedacht, okay, dann probiere ich einen anderen Sport aus.
Dann habe ich American Football in der Defense Line gespielt, Kickboxen
ausprobiert etc. Was ich anderen mitgeben will: So viele Sportarten wie möglich ausprobieren. Wenn eine nicht mehr geht, sich die nächste Sportart suchen und wieder neu beginnen.

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